Das Zentrum für Entwicklungsförderung und pädiatrische Neurorehabilitation Z.E.N. ist 1998 aus der ehemaligen CP-Beratungsstelle des Kinderspitals Wildermeth entstanden. Das Z.E.N. ist ein eigenständiges regionales Kompetenzzentrum für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit angeborenen oder erworbenen Hirnschädigungen. Es wird von der Stiftung Wildermeth Biel getragen und vom Kanton Bern mitfinanziert. Das Zentrum wird zweisprachig geführt und versorgt schwerpunktmässig die Region Biel-Seeland, den Berner Jura, den Oberaargau und die angrenzenden Kantone Jura, Neuenburg, Solothurn und Freiburg.
Das Dienstleistungsangebot im Z.E.N. ist vielschichtig und umfassend. Es schafft Berührungspunkte zwischen Medizin, Heilpädagogik und Pädagogik und verbindet den ambulanten Bereich mit den teilstationären und stationären Bereichen. Im Z.E.N. wird interdisziplinär gearbeitet: In der ambulanten Beratungs- und Therapiestelle, in der heilpädagogischen Schule und in den Wohngruppen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit einer schweren mehrfachen Beeinträchtigung besprechen wir an gemeinsamen Teamsitzungen Abklärungsbefunde und Fördermassnahmen, legen ganzheitliche Therapie- und Förderkonzepte fest und setzen sie kompetent um. Die medizinischen Therapien werden von der Invalidenversicherung, den Krankenkassen und den Unfallversicherungen finanziert.
Das Z.E.N. nimmt auch Aufgaben im Ausbildungs- und Forschungsbereich wahr. Es stehen Ausbildungsplätze für verschiedene Berufsgruppen zur Verfügung (ÄrztInnen, PhysiotherapeutInnen, ErgotherapeutInnen, Fachmann/Fachfrau Betreuung, Sozialpädagogik u.a.). Die regelmässige Teilnahme an nationalen und internationalen Fachtagungen ermöglicht die Aktualisierung und den Austausch von Fachwissen und berufspolitischen Informationen.
Zielsetzung ist die ganzheitliche Erfassung, Therapie, Förderung und Betreuung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit spezifischen Bedürfnissen. Gemeinsam mit den Eltern suchen wir nach Möglichkeiten, die Entwicklung der uns anvertrauten Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen individuell und ganzheitlich zu fördern und deren Lebensqualität zu verbessern oder zumindest zu erhalten.
Medizinischer Bereich: Kinderneurologische und entwicklungspädiatrische Diagnostik und Neurorehabilitationsabklärungen, Einleitung der notwendigen medizinisch-therapeutischen und heilpädagogischen Rehabilitations-Massnahmen, multidisziplinäres Behandlungskonzept.
Kinderpsychologie: Entwicklungs- und kognitionspsychologische Diagnostik zur Erkennung der individuellen Stärken und Schwächen von Kindern und Jugendlichen („Begabungsprofil“), Ableiten von unterstützenden Massnahmen aus der testpsychologischen Untersuchung, Zusammenarbeit mit externen Fachpersonen sowie weiteren Fachstellen.
Physiotherapie: Spezialisiert auf Säuglinge, Kinder und Jugendliche mit dem Ziel, die Möglichkeiten des Kindes bestmöglich zu nutzen und sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen.
Ergotherapie: Unterstützung von Kindern mit Entwicklungsverzögerungen oder neurodiversen Bedürfnissen, um mehr Selbstständigkeit im Alltag zu erlangen und die Lebensqualität zu verbessern.
Heilpädagogische Schule Z.E.N. Zyklus 1: Pädagogische, heilpädagogische und ganzheitliche Förderung und Begleitung von Kindern der Klassen H1 bis H4 mit einer Entwicklungsverzögerung, Klassenunterricht und heilpädagogische Einzelförderung.
Heilpädagogische Schule Z.E.N. Zyklus 2 und 3/3+: Pädagogische, heilpädagogische und ganzheitliche Förderung und Begleitung von Kindern und Jugendlichen mit einer schweren mehrfachen Beeinträchtigung (interne und externe SchülerInnen), Klassenunterricht und heilpädagogische Einzelförderung, umfassende medizinische und therapeutische Betreuung.
Wohngruppe für Kinder: Aufnahme von Kindern mit einer schweren mehrfachen Beeinträchtigung mit angeborenen oder erworbenen Hirnschädigungen und instabiler Gesundheit zur Betreuung, Pflege und Förderung auf der Grundlage der Basalen Stimulation, individuelle und ganzheitliche Betreuung (365 Tage-Betrieb).
Wohngruppen für junge Erwachsene: Aufnahme von jungen Erwachsenen mit einer schweren mehrfachen Beeinträchtigung mit angeborenen oder erworbenen Hirnschädigungen zur Betreuung, Pflege und Förderung auf der Grundlage der Basalen Stimulation, individuelle und ganzheitliche Betreuung durch eine Bezugsperson und durch das Betreuungsteam (365 Tage-Betrieb), umfassende medizinische und therapeutische Betreuung.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden aufgrund ihrer fachlichen Qualifikation sowie ihrer Persönlichkeit ausgewählt. Die Konstanz der Mitarbeitenden ist uns ein wichtiges Anliegen.
Partizipation an der Entwicklung des Zentrums und Übernahme von Verantwortung werden von jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter erwartet.
Die Zusammenarbeit aller Abteilungen des Zentrums ist Voraussetzung für ein gutes Arbeitsklima in der Institution. Nur mit einer aktiv gelebten interdisziplinären Vernetzung können wir sinnvolle und qualitativ gute Arbeit leisten.
Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter sichert mit Fachkompetenz und persönlichem Engagement die Qualität unseres Angebotes. Klare Strukturen, Transparenz, gute Informationspraxis, Fort- und Weiterbildungen sowie eine konstruktive, lösungsorientierte Feedbackkultur begünstigen die Arbeitszufriedenheit und damit die Qualität unserer Arbeit.
Die vielschichtige und ganzheitliche Tätigkeit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlangt grosse Fach- und Sozialkompetenz, welche durch die Beratung der medizinischen und der pädagogischen Leitung erweitert wird.
Ausgehend von den spezifischen Bedürfnissen der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen wollen wir das Notwendige und Sinnvolle im Rahmen des Möglichen tun. Es gilt, die Balance zwischen unseren Zielsetzungen und den gesellschaftlichen sowie den gesundheits-ökonomischen Rahmenbedingungen zu finden und zu halten.